Die Rose

Ein Pflanzenportrait

Die Rose zählt zu meinen absoluten Lieblingen. Sie ist ein wahres Allround-Talent und bietet Unterstützung auf allen Ebenen. Die Rose steht für Liebe, Zuwendung, Trost, Sanftheit, Sinnlichkeit und Entspannung. Eine wunderschöne Beschreibung für den Rosenduft habe ich bei Susanne Fischer-Rizzi gefunden: „Er ist Labsal für die Seele, eine duftende Poesie, die das Herz erfreut, eine blumige Musik, die die innersten und zartesten Saiten zum Schwingen bringt.“ (ebd. 2008: 93) Die Rose wurde über sämtliche Zeitepochen hinweg verehrt und findet bis heute große Wertschätzung. Sie gilt als „Königin der Blumen“ – diesen Namen soll ihr der griechische Dichter Sappho (600 v. Chr.) verliehen haben. (ebd. 2008: 93) Die Rose umarmt sanft, schützt uns bei Angstzuständen und hüllt uns mit ihrem Duft liebevoll ein.

Aus frischen und getrockneten Rosenblüten lässt sich ein aromatischer Tee zaubern. Die Blüten werden aber auch verwendet, um ätherisches Öl und Pflanzenwasser (Hydrolat) zu gewinnen.

Ätherisches Rosenöl

Rosenöl gilt als Allheilmittel und kann vielfältig zum Einsatz kommen. Das Destillat kann auf verschiedenste Weise verwendet werden. Es gilt als besonders mild und hautfreundlich und eignet sich zur Pflege für Alt und Jung. Je nach Alter und Konstitution wird es entsprechend gering dosiert und angemessen verdünnt. Es eignet sich zur Pflege trockener Haut und bietet auch bei Entzündungen Unterstützung. Auf der seelischen Ebene ist das Öl eine wunderschöne Begleitung bei Anspannung, Stress, Lustlosigkeit und Kummer.

Das destillierte Rosenöl wirkt unter anderem antiinfektiös, bakteriostatisch/bakterizid, antiviral, entzündungshemmend, tonisierend, aphrodisisch, antidepressiv, psychisch stabilisierend, leicht lokalanästhetisch, hautpflegend und desodorierend. Bewährte Einsatzgebiete sind Bronchitis (sowohl akut als auch chronisch), Hautprobleme jeglicher Art (trockene, entzündete, faltige, wunde Haut), Tachykardie, Libidoverlust, Depressionen und Ängste. (vgl. Zimmermann 2018: 499ff.)

Wie wird Rosenöl hergestellt?

Das ätherische Öl wird aus den Blüten mittels Wasserdestillation oder Solventextraktion (meist Hexan) gewonnen. Ätherisches Rosenöl ist bereits gut erforscht, je nach Analyse kennen wir rund 400 und mehr Inhaltsstoffe. „Der Bestandteil, der den typischen Rosenduft ausmacht, ist der wasserlösliche Phenylethylalkohol, der im Destillat nur zu 2,5%, im durch Lösungsmittel extrahierten Rosenabsolue jedoch zu ca. 55% enthalten ist (stark lokalanästhetisch, narkotisch, bakteriostatisch wirksam).“ (ebd. 2018: 499)

Das Öl der Damaszener-Rose wird vor allem in Bulgarien angebaut und destilliert. Es ist farblos und wenn es kühl gelagert wird, dann wird es „aufgrund der enthaltenen Pflanzenparrafine gelartig“. (ebd. 2018: 499) Um ätherisches Rosenöl zu gewinnen, braucht es enorm viel Pflanzenmaterial, was auch den hohen Preis erklärt. Für 1l ätherisches Rosenöl benötigt man bis zu 5 Tonnen Rosenblütenblätter. In einem Tropfen Rosenöl stecken also rund 30 frisch erblühte Rosen. Durchschnittlich kostet ein Tropfen dieses wertvollen Öles an die 2-3 Euro. (vgl. ebd. 2018: 499) Destilliertes Rosenöl enthält vor allem Monoterpenole.

Neben dem Öl der Damaszener-Rose gibt es auch jenes, das aus der Mairose (Rosa centifolia) gewonnen wird, und zwar durch flüchtige Lösungsmittel. Es enthält rund 74% des bereits erwähnten Phenylethylalkohol und duftet somit sehr stark nach der Ursprungspflanze. Außerdem hat es durch diesen Inhaltsstoff eine stärke anästhetische Wirkung.

Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten rund um die Verwendung von Rosenöl.

Wie lange ist Rosenöl haltbar?

Blütenöle sind bei guter Lagerung (lichtgeschützt und kühl) meist bis zu 5 Jahre haltbar und gewinnen mit den Jahren an Profil.

Vorsichtsgebote

Was muss bei der Anwendung von Rosenöl beachtet werden?

Rosenöl ist besonders gut verträglich. Bei normaler Anwendung sind keine unerwünschten Nebenwirkungen bekannt.

Rosenhydrolat

Rosenhydrolat, also destilliertes Rosenwasser, wirkt harmonisierend, besänftigend, tröstend, ausgleichend, abschwellend, stark entzündungshemmend, pilzhemmend, juckreizstillend, stark schmerzlindernd und eignet sich zur sanften Hautpflege auch für Babys und Kleinkinder. Es kann auch zur Aromatisierung von Speisen und Getränken verwendet werden.

Anwendungsbeispiele (auch für Kinder geeignet):

  • als Kompresse auf geschlossene Augen bei trockenen, gereizten Augen und Bindehautentzündung – auch für Säuglinge geeignet – jedoch nur Hydrolate ohne Alkohol verwenden
  • als Spray zur Pflege von einem wunden Kinderpo
  • als Kompresse oder in Form von Eiswürfeln bei Mandel- und Zahnoperationen
  • als Gesichtswasser bei Hautunreinheiten
  • bei emotionalen Achterbahnfahrten als Körperspray

Duftende Rezepturen

Duftöl Rosengarten

Räume, die mit Rosenöl beduftet sind bieten eine entspannte Atmosphäre.

Inhaltsstoffe

2 Tropfen Rose bulgarisch

1 Tropfen Rosengeranie

Zubereitung

Diese Mischung in die mit Wasser befüllte Schale der Duftlampe träufeln.

Rosen-Körperöl

mit Neroli und Vanille

Inhaltsstoffe

2 Tropfen Rose bulgarisch

2 Tropfen Neroli

1 Tropfen Vanille-Extrakt

50 ml fettes Öl (z.B. Jojoba, Mandelöl süß, Olivenöl)

Zubereitung

Die ätherischen Öle mit dem fetten Öl mischen und in eine saubere, lichtgeschützte 50 ml Flasche abfüllen.

Räucherung

mit Rose

Getrocknete Rosenblätter können auch für eine entspannende Räucherung herangezogen werden. Ich mische Rosenblätter gerne mit Rosenweihrauch.

Rosen-Konfekt

Rosen-Konfekt Rezept

Zutaten

4 EL Kokosmus

40 g Kokosraspel

40 g gemahlene Nüsse nach Wunsch

20 g Mandelmilch

10 g Rosenwasser (oder noch weitere 10 g Mandelmilch)

1 EL Honig

einige blanchierte Mandeln

etwas Kakaopulver

einige getrockenete Rosenblüten

Zubereitung

– Das Kokosmus sanft im Wasserbad erwärmen.

– Danach mit den restlichen Zutaten (bis auf die blanchierten Mandeln) vermischen.

– Alles zu kleinen Bällchen formen. In die Mitte der Bällchen eine blanchierte Mandel legen und diese sozusagen mit der Kokosmasse umhüllen.

– Die Bällchen für rund 30 Minuten kühlen. Dann genießen.

Literatur

Fischer-Rizzi, Susanne (2008): Himmlische Düfte. Das große Buch der Aromatherapie. Aarau: AT Verlag.

Zimmermann, Eliane (2018): Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe. Kursbuch für Ausbildung und Praxis. Stuttgart: Haug.